

1868
Am 6.1.1868 erfolgte im Haus Nr. 1 hinter der Kreischaer Kirche, einem historischen Fachwerkbau auf der Hermsdorfer Straße, durch Carl August WERNER in Kooperation mit Herrn LIEBSCHER die Gründung der Strohhutfabrik WERNER. Herr Liebscher besaß die erste Hutpresse und wurde 1870 Kassierer der Sparkasse in Kreischa.
Das aufgekaufte Strohgeflecht wurde von Carl August Werner und seiner Frau mit dem Bügeleisen geglättet und mit der Hand, später mit einfachen Maschinen zu Strohhüten vernäht und an Verleger weiterverkauft.

1876
Durch die Konjunktur ergab sich die Möglichkeit, Näherinnen in Heimarbeit zu beschäftigen und 1876 den Grundstein für das heutige Fabrikgebäude Alte Straße 2 zu legen.
1894 und 1907 wurde dieses Fabrikgebäude erweitert.

1878
Von 1875 bis 1882 beteiligte sich Johann Kny als Gesellschafter.
Am 1.8.1878 erfolgte die Eintragung im Handelsregister als Werner & Kny.

1882
Am 26.5.1882 verkauft Johann Kny seinen halben Geschäftsanteil an Carl August Werner für 5500 Mark.


1893
feierte man das 25-jährige Firmenjubiläum. Zu dieser Zeit gab es 6 Strohhutfabriken in Kreischa (Gaudich, Werner, Schneider, Schulze, Sonntag, Schiffel)
Insgesamt beschäftigten die Kreischaer Hutfabriken in der Zeit der kapitalistischen Hochkonjunktur weit über 2000 Arbeitskräfte aus dem Ort selbst und aus der weiteren Umgebung in Saisonarbeit (Oktober bis Pfingsten), nach der Einführung der Filzhutproduktion sogar ganzjährig. 80% der Arbeitskräfte waren Frauen. Die Arbeitszeit betrug anfangs 10 bis 12 Stunden, ohne jegliche soziale Leistung. Durch zusätzliche Heimarbeit, vor allem an den Wochenenden, besserten die Näherinnen ihren Verdienst auf.


Eine Strohhutmaschine aus dieser Zeit. Der Antrieb erfolgte über ein Riemengetriebe anfangs von einer Tretkurbel, später durch einen Elektromotor.


1894-1895
erfolgt ein erster Anbau an der Westseite des jetzigen Firmengebäudes.


1895
Familienbild


1897
Am 5.10.1897 kauft Carl August Werner das Grundstück Nr. 104A (jetzt Hotel Kreischaer Hof) für 12.000 Mark. Dabei muss er an die communlichen Kassen Kaufabgaben leisten.


1906
Begünstigt durch die konjunkturelle Entwicklung nimmt am 3.3.1906 die Lockwitztalbahn, eine elektrische Straßenbahn, zwischen Dresden-Niedersedlitz und Kreischa Ihren Betrieb auf. Neben dem Berufsverkehr brachte sie viele Ausflügler nach Kreischa, wo sich auch das Kurwesen entwickelt hatte. Leider wurde die Straßenbahn 1977 aus wirtschaftlichen Erwägungen stillgelegt.


Schon damals hatte man Sinn für Werbegeschenke. Das Bild zeigt einen Aschebecher in Form einer Aluminium-Preßform, in der Strohhüte in mehr als mannshohen Pressen mit Wärme und Druck in Form gebracht wurden. Zuvor wurden die Hüte mit einer Appretur (Lack) versehen.


So erhielt ein Strohhut seine stabile Form und sein gutes Aussehen. Anschließend wurde er mit einer Garnitur verziert.


1903
Am 10.1.1903 verstirbt Carl August Werner
"Das Jahr 1903 war für mich und meine Familie ein Trauerjahr. Nach langer, schwerer Krankheit schloss mein lieber Schwiegervater am 10. Januar 1903 für immer die Augen. Er hatte nur ein Alter von 56 Jahren erreicht und sein Tod war ein schwerer Verlust für uns alle. Unser Vater war ein gerechter und wohlwollender Mann und wurde von uns allen aufrichtig geliebt und verehrt. Auf dem Friedhof zu Kreischa wurde er am 13. Januar, unter großem Trauergefolge der ganzen Gemeinde beigesetzt."
(Tagebuch von Max Hugo Scharnhorst)
Obwohl seine Frau Emilie Anna 12 Kinder gebahr (6 Kinder verstarben als Kleinkind), hatte Sie noch die Kraft, die Leitung der Firma am 27.2.1903 zu übernehmen.


1907
"Bauliche Veränderungen waren im Sommer 1907 in Kreischa vorgenommen worden. Die Räume im Fabrikgebäude waren mit der Zeit unzureichend und meine Schwiegermutter hatte sich entschlossen, einen Fabrikneubau zu errichten. Auf Vorschlag meines Schwagers (Estler) in Döbeln hatte sie aber davon abgesehen und sie beschloss, nur einen Anbau an das alte Fabrikgebäude vorzunehmen. Das wurde auch ausgeführt und im Herbst konnten die neuen Räumlichkeiten bezogen werden.
Unserer lieben Mutter war es jedoch nicht vergönnt, sich ihres Erfolgs lange zu freuen. Im Spätsommer war sie an einer Influenza erkrankt...., konnte sich jedoch nicht wieder ganz davon erholen,... und am 3. März 1908 früh 3/4 7 Uhr war die Gute sanft hinüber geschlummert." (Tagebuch des Max Hugo Scharnhorst)


1908
Am 1.7.1908 übernimmt Sohn Richard Werner die Hutfabrik zum Kaufpreis von 55.000 Mark zzgl. 34.000 Mark Hypotheken, die gerichtliche Eintragung erfolgt am 21.9.1908 auf dem Amtsgericht Dippoldiswalde.


1916


1920
(v. links n. rechts: Richard Werner, Liddy Werner geb. Wachsmuth, Arthur Wachsmuth, Karl Werner, Hermine Wachsmuth geb. Schlebeck, Franz Wachsmuth, Leopold Wachsmuth, Martha Wachsmuth geb. Seidel, Marie Wachsmuth geb. Seidel, Paul Schmidt, Gabriele Schmidt, Hildegard Schmidt)


1923
Nach dem Ende des 1. Weltkriegs durchlebt auch die Strohhutfabrik Wirtschaftskrise und eine gigantische Inflation. Das Geld wurde im Sekundentakt entwertet.


1925
Ein idyllischer Blick über Kreischa von Nordwesten. Im Vordergrund die Hutfabrik Werner und Kny mit dem Anbau von 1807 und dem weitläufigen Garten (4000 m²)


1928
Der erste Firmenwagen wird angeschafft


1933
Der zweite Firmenwagen ist ein Mercedes Benz Baujahr 1933. Er besaß bereits ein Getriebe mit 4 Gängen, der 4. Gang konnte ohne zu kuppeln eingelegt werden. Er wurde Anfang der 70iger Jahre verkauft und diente noch einige Jahre als "Traktor" in der Landwirtschaft.


1934
Im "Nähsaal" der Fa. Werner & Kny arbeiten ca. 10 Frauen. Heute beherbergt dieser Raum im Erdgeschoß die Vertriebsabteilung Kommunikationstechnik.


1935
Familienbild vor dem Gebäude Alte Dorfstraße 104d (heute Hotel Kreischaer Hof)
von links nach rechts:
?, Karl Werner, ?, Maria Werner, Anna Auguste Scharnhorst, Liddy Werner (geb. Wachsmuth), Richard Werner, Martha Krumpolt (geb. Werner), Franziska Estler (geb. Werner), Frieda Sparmann (geb. Werner), Werner Sparmann, Hermine Krumpolt, Adeltraud Peukert


1938
plant Richard Werner einen weiteren Anbau an das Firmengebäude nach Norden. Dieser wird aber auf Grund der drohenden Kriegsereignisse nicht ausgeführt. Das Jahr 1938 dürfte ein gutes Jahr der Strohhutfabrik gewesen sein. Auf einer Meldeliste zu einer Betriebsfahrt am 30. Mai. 1938 sind 44 Mitarbeiter im Haus und weitere 42 Heimarbeiter verzeichnet. Jeder Mitarbeiter zahlte für die Betriebsfahrt 2,70 Reichsmark ein.
Aus dieser Zeit liegen Umsatzzahlen vor, demnach war 1940 das umsatzstärkste Jahr. Der Gewinn lag bei etwas über 10%.


1941
Am 6. Mai 1941 verstirbt Richard Werner.


1941
Nach dem Tod von Richard Werner übernimmt seine Frau Liddy Werner (geb. Wachsmuth) am 2. Dez. 1941 die Leitung der Hutfabrik. Sie hat sicherlich die schwerste Zeit der Unternehmensgeschichte in den Jahren des 2. Weltkrieges erleben müssen, denn bereits 1942 drohte die Stillegung der Fabrik. 1945 bis 1954 wurde ein Raum für die Schule genutzt.
Aus einem Brief an die Nationale Front geht hervor, dass sich 1947 die Kreischaer Hutfabriken wegen Materialmangel mit der Aufarbeitung vorhandener Bestände und der Umarbeitung getragener Hüte am Leben hielten. In dieser Zeit gewannen Filzhüte an Bedeutung, da Filzstumpen auf DDR-Gebiet hergestellt wurden (in Guben).


1943
Am 6.1.1943 wird das 75. Firmenjubiläum begangen.
Auf Grund der Kriegsereignisse und des rückläufigen Umsatzes werden kaum große Feierlichkeiten stattgefunden haben.


1945
Der 2. Weltkrieg ist beendet. Auch Kreischa wird von der Sowjetarmee besetzt. Am 28. Juli 1945 wird die Hutfabrik vom Kommandanten in Dippoldiswalde unter Nummer 118 registriert.


1957
Die Hutproduktion kommt wieder langsam in Gang. Die 4. Unternehmergeneration hilft bei der Anlieferung einer Tagesproduktion zur Poststelle.


1958
Auf dem 5. SED-Parteitag 1958 verhieß Walter Ulbricht den Delegierten das sozialistische Konsumparadies - nebst dem Planziel, die Bundesrepublik zu überholen. Die Partei propagierte dazu das Programm "Tausend kleine Dinge", denn genau daran mangelte es in DDR-Läden besonders: Büchsenöffner, Nähgarn oder Rasierklingen.
Ein Werbespot aus dieser Zeit erklärt das Anliegen. In Kreischa wurden schicke Damenhandtaschen gefertigt.


1959
In den zahlreichen Milchbars in den Städten fehlte es an Trinkröhrchen. Mit Stroh war die Hutfabrik vertraut. Der Schwiegervater von Karl Werner baute deshalb aus Holz, ein paar Zugfedern und Rasierklingen einen Schneidetisch, auf dem Strohhalme auf Trinkröhrchen-Länge geschnitten werden konnten. Die geschnittenen Halme wurden über Nacht im Keller geschwefelt, in dem eine Schale mit gelbem Schwefel in einer kleinen Kammer entzündet wurde. Das diente der Desinfektion der Trinkröhrchen. Anschließend mussten die Halme einzeln in Papierröhrchen gesteckt und diese dann beidseitig durch eine „Maschine“ verschlossen (gerädelt) werden, in der ein Nähmaschinenmotor 2 gegenläufige Zahnräder antrieb, die die Enden der Papierröhrchen zusammenpressten.


1960
Zur Besicherung eines Kredits für eine neue Heizungsanlage in Höhe von 20.000,- Mark verlangt die Deutsche Investitionsbank Berlin eine staatliche Beteiligung am Unternehmen von 30%. Aus Werner & Kny entstand die Werner & Kny KG.
Nach der Wiedervereinigung beansprucht die Bundesrepublik Deutschland diese staatl. Beteiligung für sich, obwohl die Deutsche Investitionsbank 1967 ihren Betrieb einstellte, und fordert Rückzahlung der staatlichen Beteiligung nach Rückgabe des völlig heruntergewirtschaftenen Unternehmens im Jahr 1991.
siehe 2005

1960



1962
Am 1. Februar 1962 verstirbt Liddy Werner im Alter von 80 Jahren.
Ihr Sohn Karl Werner übernimmt die Geschäftsführung.


1962
Familie und Firma "wohnten" Tür an Tür im gleichen Gebäude. Neben dem Büro das Bad, daneben der Zuschnitt und dahinter das Wohnzimmer. Das letzte Zimmer war das Kinderzimmer von Thomas.
30 Jahre später wurde das Kinderzimmer zum eigenen Büro.



1968
Das 100-jährige Firmenjubiläum wurde in aller Bescheidenheit begangen. In Erinnerung blieb lediglich ein Wohnzimmerschrank voller Blumenpräsente.


1972
Verstaatlichung, das Ende des privaten Unternehmertums in der DDR, aus der Werner & Kny KG wird der VEB Hutfabrik Kreischa
„In Durchführung der Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED zur weiteren Stärkung der sozialistischen Produktionsverhältnisse sowie der darauf beruhenden Beschlüsse des Ministerrates der DDR wird mit Wirkung vom 24. April 1972 der VEB Hutfabrik Kreischa gegründet“
Die privaten Unternehmer erhielten ihr Stammkapital (in Raten) ausgezahlt, Umlaufmittel und stille Reserven, die den größeren Teil des Unternehmenswertes ausmachten, wurden einbehalten. In Summe blieb der Erwerb eines PKW Moskwitsch 412 als Lohn für 3 Generationen Unternehmergeist, der 2 Weltkriege überstanden hatte, übrig. Karl Werner und seine Schwester Maria Werner erklärten sich bereit, weiter im Unternehmen tätig zu sein.

1972



1976
Am 15.7.1976 wird Karl Werner als Betriebsdirektor in den Ruhestand verabschiedet. Für 14 Jahre geht damit der letzte wirkliche Unternehmer „von Bord“. Erich Honnecker sieht den Sieg der Arbeiterklasse mit Wohlgefallen:


1980
Im Werk 5 der VEB Dresdner Hutfabriken arbeiten 1980 17 Mitarbeiter und 13 Heimarbeiterinnen. Sie produzieren jährlich 70.000 Sportmützen. 30% davon gehen in den Export. Es ist die einzige der Kreischaer Hutfabriken, die der Branche treu geblieben ist.
Die Bausubstanz verfällt von Jahr zu Jahr, für die Instandhaltung haben die VEB keine finanziellen Mittel. Stattdessen erfolgten für den "kalten Krieg" gigantische Investitionen in Betrieben, die der "Landesverteidigung" dienten und in eine unüberschaubare Anzahl von Bunkern, die der Führungselite ein längeres Überleben in einem Atomkrieg sichern sollten. Glücklicherweise blieben wir davon verschont.


1990
Das die friedliche Revolution zur Wiedervereinigung Deutschlands führte, erschien vielen wie ein Wunder. Der VEB Dresdner Hutfabriken versucht, als Modista GmbH den Sprung in die Marktwirtschaft zu schaffen - vergeblich! Thomas Werner, der Sohn von Karl Werner, beantragt die Reprivatisierung des Grundstückes bei der Treuhandanstalt in Berlin und gründet zuvor am 1. Mai 1990 das Ingenieurbüro Thomas Werner. Das Foto zeigt das "Geschäftsgebäude" im Jahr 1990, wo 1868 der Ursprung der Strohhutfabrik lag.


1990
Mit dieser Werbeanzeige im Wilischboten versucht die neu gegründete Firma auf sich aufmerksam zu machen.
Auf einem vom Forschungsinstitut Manfred von Ardenne geliehenen Sömmerdaer Bürocomputer PC1715 werden die ersten Leiterplatten mit der Software Caddy entworfen. Das Institut ist in den ersten Jahren auch der wichtigste Kunde.

1990



1991
Der Antrag auf Reprivatisierung des Betriebsteils Kreischa der insolventen Modista GmbH wird von der Treuhand genehmigt.
Gemeinsam mit der "Zufallsbekanntschaft" Alfred Knitter Industrievertretungen GmbH aus (West)Berlin entsteht am 1.3.1991 die Werner GmbH als Fachgroßhandel. Damit kann auch in das Firmengebäude der Hutfabrik wieder Leben einziehen.
Satelliten-Fernsehen für das Tal der Ahnungslosen!


1991
Im gleichen Jahr wird der Entschluss gefaßt, auf dem Nachbargrundstück einen Hotel-Neubau zu errichten. Das "Firmengebäude" des Ingenieurbüros fällt dem Bagger zum Opfer und die Bauarbeiten für den Kreischaer Hof, einem Hotel mit 49 Zimmern, beginnen.


1992
Im November 1992 eröffnet Andrea Werner das Hotel Kreischaer Hof.
Hausmessen, Firmenevents, Übernachtung für unsere Besucher und Gäste, Mittagessen für die Mitarbeiter - eine perfekte Kombination!


1994
Die seit 1992 laufende Sanierung der ehemaligen Hutfabrik wird abgeschlossen. Von außen und innen neuer Glanz!


1994
In den ersten 5 Geschäftsjahren entwickelt sich aus einem bis dahin sehr intensiven Hobby des Geschäftsführers ein neues Geschäftsfeld für die Werner GmbH. Die bisher fehlende Kommunikationsinfrastruktur und der Aufbau des ersten Mobilfunknetzes (C-Netz) führt zu guten Geschäften mit Antennen, Geräten und Zubehör für Amateurfunk, Betriebsfunk, Bündelfunk, Behördenfunk und CB-Funk. Auf dem Dach wurden drehbare Richtantennen und mehrere Draht- und Vertikalantenen für Kurzwellen- und UKW-Funk errichtet. An diesen Antennen wurde die Amateurfunk-Clubstation DF0WER betrieben. In dieser Zeit prägten DL8DZL, DL1VKR, DL2VVL, DL3DSW und DL6DQI massgeblich dieses Geschäftsfeld. Durch den rasanten Ausbau der Handy-Netze und später des Internets verlor der Funk zunehmend seine geschäftliche Bedeutung. Heute krönt nur noch die drehbare Kurzwellenantenne als Wahrzeichen unser Dach und bleibt betriebsfähig für Katastrophenfälle.


1995
Am 1.10.1995 wird die Dresdner Niederlassung der Firma Antrona aus Köln übernommen. Auch Antrona hatte nach der Wiedervereinigung versucht, im "Tal der Ahnungslosen" vom "Hunger nach Westfernsehen" zu profitieren. Der wirtschaftliche Erfolg dieser Aktion war begrenzt, denn der Kundenstamm war vernachlässigt und die angemieteten Räumlichkeiten in der Dresdner Neustadt waren in einem erbarmungswürdigen Zustand. Deshalb werden die Kunden nach kurzer Zeit vom Standort in Kreischa betreut. Auf einer Hausmesse präsentiert Hans-Georg Nimptsch die Neuheiten von Kathrein.


1996
Die Amateurfunkstation DF0WER erreicht ihren besten Ausstattungsgrad. Die zunehmende Computervernetzung im Unternehmen setzt dem Amateurfunkbetrieb jedoch Grenzen, weil in jenen Jahren die Schirmung der Netzwerkverkabelung noch unzureichend war. Der wenig später einsetzende Siegeszug des Internets ließ die Bedeutung des Amateurfunks zusätzlich schrumpfen.


2001/2002
Erwerb und Verschmelzung der Satronik Antennen Elektronik GmbH (Burgstädt, Bad Blankenburg, Medingen). Satronik wurde 1990 von leitenden Vertriebsmitarbeitern des VEB Elektronische Geräte Burgstädt (F.G. Häberle seit 1945) gegründet, heute die Kathrein Sachsen GmbH. EGB war vor 1990 gewissermaßen das "Kompetenzzentrum für Westfernsehen" in der DDR.


August 2002
Nach extremen Regenfällen versank Sachsen unter einer Jahrhundertflut. Besonders im Müglitztal und Weißeritztal (Glashütte, Wesenstein, Freital) und Dresden wurden bisher unvorstellbare Schäden angerichtet. Unser Hauptsitz und die Niederlassungen wurden zum Glück verschont. Der Dorfbach in Kreischa trat über die Ufer, verursachte aber bei uns keine Schäden.


2005
Die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben läßt Thomas Werner vom Amtsgericht Dresden mit einem Anerkenntnisurteil verpflichten, die 1960 von der Großmutter zwangsweise aufgenommene staatliche Beteiligung an die Bundesrepublik Deutschland zurückzuzahlen. Der Richter entschuldigt sich nach der Verhandlung für sein Urteil beim Beklagten, das Gesetz hätte keine andere Entscheidung zugelassen.


2006
Der PPC-Truck ist auf unseren Hausmessen in Kreischa, Burgstädt und Bad Blankenburg nicht zu übersehen. Mit viel persönlicher Begeisterung hat die Werner GmbH PPC den Markteintritt in Deutschland geebnet.


2008
Die Niederlassung Bad Blankenburg zieht nach Rudolstadt um. Hier finden wir größere Räumlichkeiten, Schulungs- und Technik-Räume.


2010
Am 1.5.2010 feiern wir das 20-jährige Firmenjubiläum der Werner Industriellen Elektronik. Was vor 20 Jahren als Einmann-Ingenieurbüro begann, kann sich heute sehen lassen. Das Hotel Kreischaer Hof gestaltet die Jubiläumsfeier vom Feinsten und krönte das Menü mit einer Eisbombe.


2010
Erwerb der Geschäftsanteile der Alfred Knitter Industrievertretungen GmbH Berlin durch Thomas Werner, Verschmelzung der Mutterfirma auf die Tochterfirma. Der Standort Berlin bleibt als Niederlassung Alfred Knitter erhalten und führt die Tradition des Namens Knitter in Berlin fort.


2011
Am 1.3.2011 feiern wir das 20-jährige Firmenjubiläum der Werner GmbH. Das Jahr 2011 wird als ein "Spitzenjahrgang" in Erinnerung bleiben. Das Hotel Kreischaer Hof gestaltet die Jubiläumsfeier vom Feinsten


2012
Der Freistaat Sachsen schreibt das letzte Kapitel zum Thema Wiedervereinigung. Seit 1994 gab es das Entschädigungsgesetz (EntschG), welches für nachträgliche Gerechtigkeit bezüglich der 1972 in der DDR erfolgten Zwangsenteignungen sorgen sollte. Das Verwaltungsverfahren dauerte 18 (in Worten Achtzehn) Jahre.
Das Ergebnis: Null komma Null


2014
Nach Abschluss des Entschädigungsverfahrens 2012 meldete sich prompt die frühere Treuhandanstalt und wies darauf hin, dass noch die anteiligen Schulden der 1990 in Insolvenz gegangenen Modista GmbH zu zahlen wären. Meine Hoffnung, dass das in den letzten 20 Jahren Erreichte die Herren in Berlin milde stimmen würden, erwies sich größtenteils als Trugschluss, einer Ratenzahlung wurde zugestimmt. Im Juni 2014 konnte auch dieses traurige Kapitel abgeschlossen werden.

2016
Am 1.5.2015 bzw. 1.3.2016 jährte sich das Bestehen der Firmen Thomas Werner Industrielle Elektronik und Werner GmbH zum 25. Mal. Normalerweise ein Grund zum Feiern. Wegen des Abschieds vom Hotel Kreischaer Hof verzichteten wir jedoch darauf.
